Offener Brief: Menschenrechtsverletzungen durch deutsche Unternehmen im Ausland

Denkmal der "Grenzkriege" der britischen Kolonialzeit vor der imposanten Anglikanischen Kirche in der Innenstadt von Grahamstown am Ostkap

AUFRUF an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland, wegen einer Mitverantwortung für das Unrecht der Apartheid in Südafrika, die Entschädigung der Opfer zu fördern:

Zum 29. Oktober 2013 erinnern wir uns daran, dass es nun 15 Jahre her ist, seitdem in Südafrika die Wahrheits- und Versöhnungskommission den ersten Bericht vorgelegt hat, in dem grobe Menschenrechtsverletzungen, die in der Apartheidzeit begangen und erlitten wurden, ins öffentliche Bewusstsein gebracht wurden, an denen auch deutsche Unternehmen nachweislich beteiligt gewesen waren.

Wir rufen die Regierung der Bundesrepublik Deutschland dazu auf, die Mitverantwortung deutscher Wirtschaft und Politik an der Unterstützung des Apartheidregimes öffentlich zu missbilligen, und Menschen in Südafrika und Namibia, die während der Apartheid Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, welche von deutschen Unternehmen begangen wurden, um Verzeihung zu bitten.

Die Bundesregierung rufen wir ferner dazu auf, einen gesetzlichen Rahmen dafür zu schaffen, dass Personen und Gemeinschaften, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen wurden, welche von deutschen Unternehmen begangen wurden, in Deutschland um Entschädigung klagen können sollen. Eine solche gesetzliche Regelung soll insbesondere solche Menschenrechtsverletzungen betreffen, die beispielweise die Lieferung oder Bereitstellung spezifisch ausgerüsteter Nutzfahrzeuge an Unrechtstaaten mit einschließen, welche auch die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission als Unterstützung staatlicher Menschenrechtsverletzungen erkannte.

Die Mitverantwortung deutscher Unternehmen für das Unrecht der Apartheid muss endlich öffentlich zur Sprache gebracht und die Entschädigung der Opfer des Apartheid-Unrechts vorgenommen werden. Der Jahrestag des ersten Berichtes der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission vom 29. Oktober 1998 fordert dazu heraus.

Dokumente | Berichte:

African National Congress (1975): Nukleare Zusammenarbeit zwischen Bundesrepublik und Südafrika, Lusaka/Bonn. 

African National Congress (1977): Militärische und nukleare Zusammenarbeit Bundesrepublik – Südafrika wird fortgesetzt, Lusaka/Bonn. 

Anti-Apartheid-Bewegung (1979): Erwiderung. Antwort auf ein Dementi der Bundesregierung zur militärisch-nuklearen Zusammenarbeit Bundesrepublik Deutschland-Südafrika, Bonn.

Truth and Reconciliation Commission – TRC (1998a): Final Report, Volume 4, chapter 2, page 50.

Truth and Reconciliation Commission – TRC (1998b): Final Report, Volume 2, chapter 2, pages 54 and 57.

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:
Ben Khumalo-Seegelken, Huntlosen; Ubbo Khumalo-Seegelken, Huntlosen; Wolfgang Nitsch, Oldenburg; Michael Heyer, Hamburg; Wolfgang Buchmeier, Budenheim; Gunther J. Hermann, Bad Wurzach; Karl Schmidt, Stuttgart; Konrad Melchers, Berlin; Monika Entmayr, Huntlosen; Bernd H. Göhrig, Bonn; Klaus Maßmann, Lotte; Thilo Meier, Huntlosen; Gottfried Wellmer, Bonn; Siegfried Wittig, Berlin; Barbara Häbel, Eschborn; Andreas Schlagenhaufer, Regenstauf; Christoph Rinneberg, Wembach; Heiko Lietz, Schwerin; Ulrike Winter, Freiburg; Ingrid und Klaus Gockel, Brüggen; Rita Herkenrath, Berlin; Maria Luise Damrath, Berlin; … …

Empfangsbestätigung:
Empfangsbestätigung vom 17. Oktober 2013

2 Kommentare zu diesem Artikel bisher »

Kommentare zu »Offener Brief: Menschenrechtsverletzungen durch deutsche Unternehmen im Ausland«

  1. […] Dazu siehe auch >> Offener Brief: Menschenrechtsverletzungen durch deutsche Unternehmen im Ausland […]

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