Nicht unbemerkt blieb in diesen Tagen die Meldung, dass in Südafrika angeblich erstmals eine Politikerin ins Kabinett berufen wurde, die dafür bekannt ist, dass sie Lesbe ist und kein Geheimnis daraus macht. Von Lynne Brown, 52, ist die Rede, Ministerpräsidentin der Provinz Westkap bis 2009 und nach den jüngsten Parlamentswahlen Ende April neue Ministerin für Staatsunternehmen.
Aus dem benachbarten Simbabwe äußern sich Sprecherinnen und Sprecher der dortigen Selbstorganisation von Schwulen und Lesben, der Gay and Lesbians Association of Zimbabwe (GALZ), anerkennend dazu und drücken zugleich die Hoffnung aus, dass die Umsetzung des Diskriminierungsverbots, das Südafrika in seiner Verfassung verankert hat, die Beendigung der Ausgrenzung und Verfolgung von Schwulen, Lesben und anderen Minderheiten in ihrem Lande und im restlichen Afrika anstoßen könnte. Sie erinnern aber auch daran, dass bedingungslose Akzeptanz leider selbst in Südafrika für viele immer noch ein Traum ist; geschlechtsbasierte Gewalt gegen Lesben und andere liefert nach wie vor fast täglich erschütternde Schlagzeilen. Nicht selten hetzen auch dort Politiker gerade im Wahlkampf gegen Schwule, Lesben und andere Minderheiten, ohne dass sie strafrechtliche Folgen befürchten müssen. [siehe >> http://library.fes.de/pdf-files/iez/09598.pdf ]
Den Frauen und Männern in Simbabwe ist zu wünschen, dass auch sie bald in einer Welt leben können, in der sexuelle Identität oder die sexuelle Orientierung einer Person schlicht nebensächlich und nicht erwähnenswert ist, weil alle Menschen gleichberechtigt miteinander leben.
Ben Khumalo-Seegelken
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