SÜDAFRIKA: Mindestens 60 Tote aus illegaler Goldmine geborgen

Bei einer Rettungsaktion in Südafrika haben Einsatzkräfte weitere Tote aus einer Mine geborgen. Die illegalen Minenarbeiter waren teils seit Monaten unter Tage eingeschlossen – Hunderte könnten noch immer dort festsitzen.

JOHANNESBURG 15.01.2025: In einer illegalen Goldmine in Südafrika sind bei einem Rettungseinsatz weitere Leichen geborgen worden. Nach Angaben der Polizei wurden seit Beginn der Bergungsarbeiten am Montag mindestens 60 Tote gefunden. 92 Menschen konnten bislang lebend aus der Mine befreit werden. Die Polizei befürchtet, dass sich noch Hunderte unter Tage befinden.

Zivilgesellschaftliche Organisationen und Vertreter der Bergleute schätzen, dass sich mehr als 500 Menschen in der Mine befinden. Viele von ihnen seien ohne ausreichende Nahrung und medizinische Versorgung.

 

Polizei stoppte Versorgung

Das Bergwerk in Stilfontein, südwestlich von Johannesburg, steht seit November im Zentrum von Konflikten zwischen Polizei, Bergarbeitern und der örtlichen Bevölkerung.

Die Polizei stoppte die Versorgung der Bergleute mit Lebensmitteln und Wasser, um sie zum Verlassen der Mine zu bewegen. „Wir werden sie ausräuchern. Sie werden herauskommen“, sagte Präsidialamtsministerin Khumbudzo Ntshavheni. Den Behörden zufolge weigern sich die Bergleute, die Mine zu verlassen, aus Angst, verhaftet zu werden.

Menschenrechtsgruppen kritisieren Umgang

Menschenrechtsgruppen werfen den Behörden vor, dass viele der sogenannten Zama Zamas – wie illegale Bergleute in Südafrika genannt werden – nicht aus eigener Kraft aus der Mine herausgelangen könnten. Die Seile und Flaschenzüge, die sie ursprünglich genutzt hatten, seien entfernt worden.

Einziger Ausweg sei ein anderer Schacht in dem 2.500 Meter tiefen Stollenlabyrinth, den zu erreichen aber Tage dauern könne und gefährlich sei. Angehörige der Bergleute berichten, dass einige von ihnen seit Juli unter Tage seien.

Player: audioMenschenrechtsaktivisten fordern Rettung der Zama Zamas in Südafrika

Gerichtsentscheid bringt Wende

Am Freitag hatte das oberste Gericht des Bundesstaats Gauteng die Behörden dazu verpflichtet, sofort mit der Rettung der Zama Zamas zu beginnen und ein Spezialunternehmen damit zu beauftragen. Außerdem müssen die Eingeschlossenen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden. Die nun seit Montag laufenden Rettungsarbeiten werden durch ein großes Polizeiaufgebot abgesichert.

Quelle: tagesschau 15.01.2025 11:32 Uhr

3 Kommentare zu diesem Artikel bisher »

Kommentare zu »SÜDAFRIKA: Mindestens 60 Tote aus illegaler Goldmine geborgen«

  1. Lieber Ben.
    Lieber Ubbo.

    Wie geht es euch beiden, lieben Menschen?

    Danke, Ben, für diese Reportage von einer grauenhaften Situation. Ist ist unvorstellbar … die Angehörigen von Zama Zamas leben täglich in der schrecklichen Ungewissheit … irgendetwas könnte irgendwann passieren; und nun ist das schlimmste was man sich denken kann geschehen.

    Wir warten ab …. Wie geht man mit so einer Situation um?

    Wir denken an euch.

    Liebe Grüße und Umarmungen,
    Eure Lungi / Stella mit Kevin

  2. Lieber Ben,

    danke für Deine Nachricht. Ich habe teilweise davon gelesen und bin jetzt durch Deine Infos eigentlich wütend. Und spontan frage ich Dich (und mich), was wir aus Deutschland tun können. Wahrscheinlich wenig, ausser Öffentlichkeitsarbeit und evtl. Petitionen / Appellle an die SAR-Regierung.

    beste Grüße
    Hilmar

    Motto:
    „Wir können nicht die ganze Welt retten – Aber die Welt von Einzelnen“
    We cannot save the whole world. – But the world of many individuals“
    (HEKS = Hilfswerk der Evang. Kirchen Schweiz)

  3. Lieber Hilmar,

    ich bin entsetzt, freue mich aber zugleich darüber, dass aus der Zivilgesellschaft viele vehement für menschenwürdigen Umgang mit den Eingekesselten eintreten.

    Protest gegenüber den Verantwortungstragenden ist dringend notwendig. Ich sitze gerade an einem Entwurf!

    Grüße!
    Ben

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