17. Juni 1991 - Abschaffung des Apartheid-Gesetzes
In einem Beitrag zum Stichtag 17. Juni erinnert Almut Finck* an jenen Tag, als 1991 in Südafrika die bis dahin noch verbliebenen Gesetze der Apartheid außer Kraft gesetzt wurden, was als entscheidender Durchbruch und als großer Schritt `auf dem langen Weg in die Freiheit´ gilt. Almut Finck schreibt:
Südafrika zur Zeit der Apartheid: Schwarze werden diskriminiert und terrorisiert, sind von der politischen Teilhabe ausgeschlossen. Sie leben in `eigenen´, heruntergekommenen Vierteln, besuchen ihre `eigenen´, schlechten Schulen, dürfen die Toiletten der Weißen nicht besuchen und nicht an den Bushaltestellen für Weiße warten.
„Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ nennen die Vereinten Nationen 1976 die südafrikanischen Apartheid-Gesetze, die seit Ende der 1950er Jahre erlauben, dass eine privilegierte Minderheit im Lande die Mehrheit der Bevölkerung brutal unterdrückt.
Doch dann kommt der 2. Februar 1990. Präsident Frederik Willem de Klerk, erst seit September 1989 im Amt, verkündet die bedingungslose Freilassung von politischen Gefangenen einschließlich des seit 27 Jahren auf Robben Island inhaftierten Nelson Mandela – und die baldige Aufhebung der Apartheid. Anderthalb Jahre später ist es soweit.
Am 17. Juni 1991 beschließt das Parlament des Apartheidregimes die Abschaffung der allerletzten noch geltenden Apartheid-Gesetze. 1994 finden die ersten freien Wahlen statt, Nelson Mandela wird Südafrikas erster demokratisch gewählter Regierungschef und Staatsoberhaupt. Seither hat sich Südafrika dramatisch gewandelt. Überwunden ist die Apartheid, zumindest in den Köpfen, allerdings noch nicht.
°hier hören >> Letztes Apartheid-Gesetz in Südafrika abgeschafft (am 17.06.1991) WDR ZeitZeichen | 17.06.2016 | 15:24 Min.
*Almut Finck, Autorin und Journalistin, Berlin.
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